Das Kulturangebot in dem Berliner Bezirk Tiergarten ist unüberschaubar vielfältig. Eine Vielzahl der weltweit bekannten Bühnenshows sind in diesem Bezirk beheimatet oder sind hier zu Besuch. Zudem befinden sich die deutschland- und weltweit bedeutendsten Sammlungen in den diversen Museen in diesem Bezirk. In dem folgenden Artikel sollen zumindest die wichtigsten Kulturangebote aufgeführt werden.
Die Blue Man Group zog nach ihrem letzten Auftritt im Theater am Potsdamer Platz im Jahre 2007 schließlich in das kleine Bluemax Theater am Marlene-Dietrich-Platz. Das dort zu sehende Programm setzt sich aus den Teilen der Shows in Amsterdam und London zusammen.
Eines der größten Theater Deutschlands ist mit etwa 1800 Sitzplätzen das Theater am Potsdamer Platz. Schon Musicals, wie „Der Glöckner von Notre Dame“, „Cats“, „Mama Mia“ und „Die Schöne und das Biest“ sind hier über die Bühne gegangen und zogen Unmengen von Besuchern nach Berlin. Zudem ist das Theater jeden Februar im Jahr Hauptspielstätte der Internationalen Filmfestspiele Berlin, der Berlinale, weshalb es auch unter dem Namen Berlinale Palast bekannt ist.
Zweifelsohne ist, dank der großartigen Akustik, die Berliner Philharmonie in der Herbert-von-Karajan-Straße die beste und angesehenste Konzerthalle der Stadt. Wenn der berühmte künstlerische Leiter der Einrichtung und Dirigent Sir Simon Rattle allerdings auf dem Programm steht, schießen die Kartenpreise in die Höhe. Allerdings ist mit schlechten Plätzen hier nicht zu rechnen.
Eines der markantesten Wahrzeichen Berlins ist das zuvor schon erwähnte Sony Center am Potsdamer Platz in Tiergarten, welches mit seinen 26.555m² etwa viermal so groß ist wie ein Fußballfeld. Hier spielen Leben, Arbeiten und Freizeit auf extravagantem Niveau zusammen. Das heißt, dort befinden sich jede Menge Büroräume, 201 Wohnungen, ein großräumiges Parkhaus, sowie zahlreiche Kultur- und Entertainmentangebote. Zu den Unterhaltungs-Programmen gehört zum großen Teil das IMAX 3D Kino. Mit seiner 588m² großen Leinwand, der optimalen Anordnung der luxuriösen Sessel und einem Hochleistungstonsystem zählt es zu den modernsten 3D-Kinos der Welt. Jeder Besucher erhält vor dem Film eine 3D-Brille, durch die die 2-dimensionalen zu 3-dimensionalen Bildern zusammengefügt werden und man das Gefühl bekommt, man sei mitten im Geschehen.
Ebenfalls im Sony Center befindet sich die deutsche Kinemathek-Museum – das Museum für Film und Fernsehen. Im Filmhaus am Potsdamer Platz werden alle bedeutenden Sammlungen der Film- und Fernsehgeschichte vorgeführt. Zudem finden diverse Extraveranstaltungen, Sonderausstellungen, sowie Kolloquien und Filmreihen statt.
Das Legoland Discovery Center im Sony Center lädt die ganze Familie ein auf eine unvergessliche Reise durch eine 3.500m² große Legowelt. Desweiteren präsentiert das MINILAND in einem Maßstab von 1:45 die Hauptstadt im Kleinformat. Außerdem macht es ein 4D-Kino möglich, die Besucher selbst Teil eines richtigen Films werden zu lassen. Das Legoland Discovery Centre hälnoch jede Menge weitere spannende Unterhaltungsmöglichkeiten für seine kleinen und Großen Besucher bereit, wie z.B. die LEGO Fabrik und eine Drachenburg. Das Ende eines jeden Besuches wird abgerundet durch die große Indoor Welt, in der jeder Legobegeisterte – egal welchen Alters – soviel bauen und spielen kann, wie er möchte.
Das Musikinstrumentenmuseum in der Ben-Gurion-Straße in Berlin Tiergarten hat sich das Sammeln von europäischen Kunstmusikinstrumenten vom 16. bis 21. Jahrhundert zur Aufgabe gemacht. Mittlerweile besitzt es eine der repräsentativsten Sammlungen Deutschlands mit rund 3.200 Instrumenten, die vielfach sogar noch im spielbaren Zustand sind.
Das Bauhaus war die bedeutendste Schule für Architektur, Kunst und Design im 20. Jahrhundert. In einem von Gründer Walter Gropius entworfenen Gebäude befindet sich das Bauhaus-Archiv – Museum für Gestaltung. Es ist zudem die umfangreichste Sammlung weltweit, die sich mit dieser Epoche befässt.
Die Gemäldegalerie in der Stauffenbergstraße in Tiergarten besitzt auf etwa 7.000m² eine Sammlung von rund 3.000 Gemälden und verfügt somit über eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert. Unter den Werken befinden sich unter anderem die von van Eyck, Dürer und Rubens.
Das Kupferstichkabinett am Matthäikirchplatz besitzt mittlerweile die größte graphische Sammlung Deutschlands und zudem eine der vier bedeutendsten weltweit. Die über 500.000 druckgraphischen Werke und rund 110.000 Zeichnungen, Pastelle, Ölskizzen und Aquarelle stammen unter anderem aus den Werken von Künstlern wie Biticelli, Rembrandt, Menzel, Picasso und Warhol.
Die wichtigsten Eckdaten der deutschen Geschichte sind in Mitte durch Museen veranschaulicht worden. Die Museumsinsel bildet die nördliche Spitze der Spreeinsel und den Ausgangspunkt der Museumslandschaft Berlins. Als einer der bedeutendsten Museumskomplexe weltweit wurde die Museumsinsel als international unvergleichliches Ensemble von der UNESCO als Weltkulturerbe ernannt. Hier befinden sich das Bode-Museum, das Pergamonmuseum, die Alte Nationalgalerie und das Alte Museum.
Die neue Nationalgalerie in der Potsdamer Straße umfasst die Kunst des 20. Jahrhunderts der Nationalgalerie Berlin. Architekt und Ikone der klassischen Moderne, Mies van der Rohe, entwarf im Jahre 1968 das Gebäude, welches heute eines der wichtigsten Museen am Kulturforum Berlin ist.
Die politische Bedeutung des Bezirkes wird durch das sich dort befindliche Regierungsviertel bestimmt. Dieses besteht aus dem rund 900m langen Band des Spreebogens. Im Westen wird er durch den Kanzlerpark rechts der Spree begrenzt, dem das Bundeskanzleramt am linken Spreeufer gegenüberliegt. Weiter östlich steht schließlich das Paul-Löbe-Haus, gefolgt vom Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (dann wieder auf der rechten Seite der Spree). Aus der Vogelperspektive erscheint der Spreebogen, wie ein weißer Riegel, der durch die Brücken über die Spree verstärkt wird.
Seit dem Jahre 1999 ist das Reichstagsgebäude in Berlin Sitz des Deutschen Bundestages. Alle 5 Jahre tritt hier auch schon seit 1994 die Bundesversammlung zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten zusammen. Nach einigen Beschädigungen, wie zum Beispiel durch den Reichstagsbrand und dem Zweiten Weltkrieg, wurde das Werk des Architekten Paul Wallot ab den 60er Jahren öfter renoviert und modernisiert. Zwischen 1991 und 1999 wurde es schließlich grundlegend umgestaltet, wobei dann schließlich auch die berühmte Reichstagskuppel entstand.
Am Westrand des Tiergartens, am Spreeweg, befindet sich das 1786 erbaute Schloss Bellevue. Es ist der erste Amtssitz des Bundestagspräsidenten und liegt direkt am Spreeufer, unweit von der Siegessäule, dem Reichstagsgebäude und dem Brandenburger Tor.
Ein wahrer Besuchermagnet ist auch die denkmalgeschützte Siegessäule auf dem sogenannten Großen Stern in Tiergarten Berlin. Im Volksmund auch „Goldelse“ genannt, wurde sie im Jahre 1864 anlässlich des Sieges Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg nach den Plänen Heinrich Stracks erbaut. Heute ist sie zudem Mittelpunkt vieler Veranstaltungen, wie z.B. der Love Parade. Außerdem hielt während seines Präsidentschaftswahlkampfes Barack Obama im Juli 2008 vor der Siegessäule eine Rede.
Im großen Tiergarten, nahe des Hauses der Kulturen, steht der Carillon Turm. Im Jahre 1987 wurde er anlässlich des 750. Geburtstags der Stadt Berlin von der Daimler-Benz AG gestiftet und sollte der historischen Carillons der Potsdamer Garnisonskirche und der Parochialkirche gedacht werden, welche im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Es handelt sich hierbei um einen 42m hohen Turm, der mit schwarzem Granit verkleidet und mit 69 Glocken das viertgrößte Carillon weltweit ist. Der Tonumfang beträgt ganze fünfeinhalb Oktaven und die größte Glocke wiegt 7,8 Tonnen. Zweimal täglich (12 und 18 Uhr) 5 Minuten lang spielt das computergesteuerte Glockenspiel, dessen Programmzettel am Turm aushängt. Zudem spielt jeden Sonntag von Mai bis Septemer im Jahr und an einigen Feiertagen der Carillonneur Jeffrey Bossin Konzerte von einer dazugehörigen Spielkabine aus von Hand.
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